Das ILM wurde 1985 als „Institut für Lasertechnologien in der Medizin“ gegründet, hat sich aber mittlerweile zu einem Institut der angewandten Photonik mit breiten Anwendungsfeldern weiterentwickelt. Am 3. Mai 2012 hat das ILM im Rahmen der IHK-Veranstaltungsreihe „Forschung hautnah“ speziell seine Messtechnik mit eigenen innovativern Verfahren vorgestellt.
Bei der Photothermik wird die Oberfläche von absorbierenden Proben, insbesondere Metallen, durch gepulste oder intensitätsmodulierte Laserstrahlung erwärmt und die resultierende Temperatur zeit- oder phasenaufgelöst gemessen. Die Temperaturantwort hängt von den Materialeigenschaften ab und kann für eine Vielzahl von Fragestellungen ausgewertet werden, z.B. EHT- und Härteverlaufsbestimmung, Schichtdickenmessung, Schleifbranderkennung, Porositätsbestimmung, Erkennen von Delamination, Qualitätsprüfung von Schweißverbindungen, Erkennung von Defekten und Tragbildprüfung.
Für medizinische Anwendungen wurde ein Gerät entwickelt, mit dem berührungslos, schnell und sehr präzise die 3D-Topologie von Gewebe erfasst werden kann. Dieselbe Technologie kann auch für technische Anwendungen genutzt werden, z.B. an bewegten oder vibrierenden Objekten oder robotergestützt zum flexiblen Abfahren von Konturen, z.B. Schweißnähten. Die Messung funktioniert an Metallen, aber auch an volumenstreuenden Materialien wie Keramik. Der Maßstab kann an die Messaufgabe angepasst werden.
Die Entwicklung von Methoden zur Charakterisierung von Objekten oder Materialien anhand ihrer optischen Eigenschaften (Absorption, Streuung, Fluoreszenz) ist eine Schlüsselkompetenz am ILM. Die Anwendungsbereiche sind breit gefächert, sie reichen von der absoluten Bestimmung von Inhaltsstoffen in pharmazeutischen Produkten oder Lebensmitteln über die Detektion und Charakterisierung kleinster, im Mikroskop nicht unterscheidbarer Partikel bis zur Optimierung von Materialien hinsichtlich ihrer optischen Eigenschaften.
Falls Sie die Veranstaltung verpasst haben, können Sie hier einen individuellen Besuch vereinbaren.
Auf der Fachmesse CONTROL, der Internationalen Leitmesse für Qualitätssicherung, auf der Landesmesse Stuttgart vom 8. Mai bis 11 Mai ist das ILM gleich mit zwei Entwicklungen vertreten.
Unsere Mitarbeiter würden sich freuen, Sie zur Premiere unseres neu entwickelten Geräts zur berührungslosen 3D-Topologievermessung zu begrüßen. Sie finden uns auf einem Gemeinschaftsstand mit der cubert GmbH, einer ILM-Ausgründung, in Halle 7 auf dem Stand 7220/5.
Eine zweite Gruppe stellt in Halle 1, Stand 1322 gemeinsam mit der edevis GmbH, Stuttgart das Gerät FORAtherm, ein photothermisches Messsystem zur Randzonendiagnostik, vor.
Schauen Sie bei uns vorbei. Unsere Mitarbeiter informieren Sie gerne.
Seit kurzen agieren unsere Kollegen Dr. René Michels, Dr. András Jung und Rainer Graser als Geschäftsführer der Cubert GmbH (www.cubert-gmbh.de). Das Ziel des neugegründeten Unternehmens ist die Entwicklung und der Vertrieb von optischer Messtechnik vor allem im Bereich der bildgebenden Spektralanalyse. Diese Messtechnik ermöglicht eine einfache berührungslose chemische Analyse vieler Substanzen und findet so Anwendung in den Bereichen der Geofernerkundung, der Präzisionslandwirtschaft, der Lebensmittelkontrolle, der Medizin, der Sensorik & Robotik, dem Umweltschutz und in der Farbmesstechnik. Gefördert wird dieser Spin-Off durch das Programm Junge Innovatoren vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.
Wir wünschen unseren Kollegen viel Erfolg für ihr Vorhaben.
In Kooperation mit dem ILM veranstaltet photonicsbw Weiterbildungsseminare zum Thema:
"Lichtschutz: künstliche optische Strahlung beurteilen und sicher nutzen"
am 8. Februar 2012 am ILM in Ulm
Infos und Anmeldeunterlagen unter: www.photonicsbw.de/campus
Wissenschaftler des ILM konnten in Kooperation mit Kollegen des Deutschen Krebsforschungszentrums in Heidelberg und des Universitätsklinikums Ulm eine überraschende Entdeckung machen: Die Serinprotease Hepsin, immerhin in rund 90% aller Tumoren der Prostata verstärkt aktiv, reguliert das Schicksal der Tumorzelle in Abhängigkeit der jeweils vorliegenden Mikroumgebung.
Hepsin ist ein membranintegrales Protein, dessen extrazellulärer Teil andere Eiweiße in der Umgebung der Zelle spalten kann. Seit langem wird vermutet, dass Hepsin durch die Zersetzung der Basalmembran wesentlich zum Metastasierungsprozess beim Prostatakarzinom beiträgt. Umso mehr erstaunten vor einigen Jahren Studienergebnisse, die besagten, dass die gentechnisch vermittelte Aktivierung von Hepsin in Zelllinien unterschiedlicher Tumorarten zu einer Reduktion der Vitalität in den Tumorzellen führte. Dieser Widerspruch wurde als „Hepsin-Paradox“ bezeichnet und ist ursächlich bisher nicht geklärt.
Die neuen Ergebnisse von ILM, DKFZ und Uniklinikum Ulm deuten darauf hin, dass die Vitalität Hepsin-positiver Tumorzellen ganz wesentlich durch extrazelluläre Signale bestimmt wird. Dies konnte durch die Verwendung einer gentechnisch veränderten „schaltbaren“ Zelllinie des Prostatakarzinoms erforscht werden, in der die Aktivität des Hepsin-Gens durch Zugabe eines Antibiotikums gesteuert wurde. Die Proteinkinase AKT, ein Schlüsselmolekül der Signalleitung in Krebszellen, das insbesondere in der Therapieresistenz von Tumoren eine Rolle spielt, wurde durch das Anschalten des Hepsin-Gens deutlich in seiner Aktivität reduziert, wenn diese Zellen in tumortypischer Mikroumgebung, d.h. auf einer von Tumorzellen sezernierten extrazellulären Matrix wuchsen. Sobald die Zellen in einer von normalen Prostatazellen konditionierten Umgebung kultiviert wurden, blieb die AKT-Aktivität nach Aktivierung des Hepsin-Gens weitgehend konstant. Am ILM wird nun weiterführend untersucht, ob dieser Zusammenhang therapeutisch adressierbar ist – beispielsweise durch eine gezielte Modulation der Mikroumgebung in Hepsin-positiven Prostatatumoren.
Die Ergebnisse der Gemeinschaftsstudie mit dem DKFZ und dem Universitätsklinikum Ulm werden in der Juli-Ausgabe der Fachzeitschrift Neoplasia veröffentlicht (http://www.neoplasia.com/pdf/manuscript/v13i07/neo11294.pdf).
Im Rahmen der 18. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Lasermedizin wurde der Pater-Leander-Fischer-Preis an Robert Kammerer verliehen. Robert Kammerer erhielt den Preis für seine Arbeit mit dem Titel "The molecular basis of prostate cancer cell escape from protoporphyrin IX-based photodynamic therapy".
Der Preis ist mit 1.000 € dotiert.
Der Pater-Leander-Fischer-Preis der Deutschen Gesellschaft für Lasermedizin ist benannt nach Pater Leander Fischer, der als Benediktinerpater am Schottengymnasium in Wien Mathematik und Physik unterrichtete und als Physiker am Ludwig-Boltzmann-Institut für Laserchirurgie in Wien tätig war. Mit Professor Karl Dinstl, dem Leiter des Boltzmann-Instituts und früheren Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Lasermedizin, hat er erheblich dazu beigetragen, dem Einsatz des Lasers in der Medizin zum Durchbruch zu verhelfen.
The ILM celebrates its 25th anniversary this year. This jubilee together with changes in the Organisation of the World of Photonics trade fair and the objective of the DGLM e.V. to promote closer contact between scientists, physicians and industry led to the decision to change the location of the annual DGLM meeting to Ulm. The spacial and temporal closeness to the World of Photonics Congress have been chosen to enable all of you to participate in both conferences.
The DGLM conference will focus on the application of lasers and optical techniques in medical therapy and diagnosis, including a special exhibition on medical systems. State of the art introductions given by renowned experts make the sessions interesting not only for researchers and experienced users of optical technologies, but also for those who want to get a high level overview.
The conference will be assessed with advanced training credit points (Fortbildungspunkte der Landesärztekammer Baden-Württemberg).