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Fünf Institute der Innovationsallianz Baden-Württemberg erhalten 1,7 Millionen Euro für Forschung an KI-basierter optischer Tumordiagnostik

Mit Erhalt des Zuwendungsbescheids für das Projektvorhaben „Intelligente Diagnostik“ gehen 1,7 Millionen Euro Landesförderung an fünf Institute der Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW), darunter das ILM.: Das Verbundprojekt hat das Ziel, durch den Einsatz quantitativer bildgebender Verfahren sowie künstlicher Intelligenz (KI) die Erkennung von Hauttumoren zu verbessern.

Bislang ist die visuelle Inspektion der Patienten durch den Arzt eine der wichtigsten Säulen in der Diagnostik von Hauttumoren. Um zu einer Diagnose zu gelangen, analysieren Ärzte, was sie sehen. Bekannt ist das ABCDE-Verfahren, nach dem Ausmaß, Form, Farbe, Durchmesser und Erhabenheit der betroffenen Hautstelle bewertet werden. Je größer der Durchmesser und je unregelmäßiger ein Hautfleck ist, umso größer die Wahrscheinlichkeit, dass ein Hauttumor vorliegt.

Kann künstliche Intelligenz (KI) dabei helfen, Hauttumore zu diagnostizieren? Ja. Schon heute wird im Bereich der Diagnostik mit KI gearbeitet. Dabei werden zehntausende digitale Fotos klassifiziert, um anschließend einen Diagnosevorschlag auf Basis eines neuen Bildes vornehmen zu können.“

Im Rahmen des Verbundforschungsprojektes sollen nun erstmals durch am ILM entwickelte optische Verfahren wesentlich mehr Daten erhoben werden, als normale Digitalbilder hergeben, so zum Bespiel der Melanin- oder Wassergehalt der betrachteten Hautstelle oder ihre Textur. Dabei werden diese Parameter quantifiziert, d. h. sie können wie die Ergebnisse von Blutuntersuchungen über einen längeren Zeitraum miteinander verglichen werden, um später allein aus charakteristischen Verläufen schon die Entstehung von Hautkrebs und nicht erst seine Manifestation erkennen zu können. Solche Muster automatisch zu finden ist Aufgabe der KI. Das optische Diagnostiksystem wird intelligent.

Das Projekt mit einer Laufzeit von 18 Monaten wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg. Beteiligt sind neben dem ILM folgende Institute der innBW: FZI Forschungszentrum Informatik, Hahn-Schickard-Institut Villingen-Schwenningen, Hahn-Schickard-Institut Stuttgart und NMI Naturwissenschaftliches und Medizinisches Institut an der Universität Tübingen.

 


Über die Innovationsallianz Baden-Württemberg (innBW)
Die Innovationsallianz Baden-Württemberg ist ein Zusammenschluss von 13 außeruniversitären wirtschaftsnahen Forschungseinrichtungen mit insgesamt 1.200 Mitarbeitern. Die Institute orientieren sich am Bedarf der Wirtschaft und erschließen Technologiefelder, die für die Wirtschaft bedeutsam werden. Mit rund 4.500 Industrieprojekten in den Zukunftsfeldern Gesundheit und Pflege, Nachhaltige Mobilität, Energie und Umwelttechnologie sowie Information und Kommunikation ist die innBW ein Leuchtturm an Innovation und Technologietransfer. Für die Entwicklung innovativer Produkte stehen die Querschnittstechnologien Werkstoffe und Oberflächen, Mikrosystemtechnik/-elektronik, Digitalisierung, Nanotechnologie, Biotechnologie, Photonik, Produktionstechnik und Managementsysteme im Fokus. Von 2006 bis 2018 wurden bereits 60 Firmen ausgegründet.